Am 22. Januar feierte Kurt Weiser, ein hoch geschätzter Bürger unserer Ortsgemeinde Herforst, seinen 90. Geburtstag. Zu diesem besonderen Anlass möchte ich, auch im Namen des Gemeinderats und aller Mitbürgerinnen und Mitbürger, herzlich gratulieren und Dank für sein Lebenswerk aussprechen.
Kurt wurde 1935 in Würbenthal im Altvatergebirge geboren, einer Region, die damals zum österreichischen Schlesien und später zum Sudetenland gehörte. 1946 kam er nach den schwierigen Jahren der Vertreibung mit seiner Familie in die Fränkische Schweiz nach Kirchenehrenbach, wo er aufwuchs. Sein Weg war von einem beeindruckenden Engagement geprägt: Von einer Tätigkeit als Hilfsarbeiter in jungen Jahren über die landwirtschaftliche Ausbildung bis hin zum Studium der Agrarwissenschaften in Triesdorf und Landshut, das er 1961 als Agraringenieur abschloss.
Beruflich zeichnete sich Kurt durch seine Vielseitigkeit aus. Zunächst war er bis 1965 als Landwirtschaftsberater tätig, bevor er in den Schuldienst wechselte. Mit seiner Familie zog er 1968 nach Herforst, wo er seitdem heimisch ist. Als Lehrer und später als Sonderpädagoge prägte er viele junge Menschen, von denen auch heute noch einige in Herforst wohnen.
Neben seinen beruflichen und privaten Errungenschaften fand Kurt auch den Weg in die Kommunalpolitik – ausgelöst durch sein unerlässliches Engagement und seinen Wunsch, aktiv Veränderungen herbeizuführen. Als Lehrer wurde er mit baulichen Missständen konfrontiert, darunter ein besonders prägendes Erlebnis: Ein Mädchen war beinahe in einem unsicheren Brunnen ertrunken, doch Kurt konnte sie rechtzeitig retten. Dieses Ereignis ließ ihn nicht mehr los und machte ihm klar, dass er in die Kommunalpolitik gehen musste, um solche Probleme nachhaltig zu lösen. So begann seine politische Laufbahn, die er stets mit Herz und Verstand verfolgt hat und sich unermüdlich für die Gemeinde und deren Entwicklung einsetzte.
Seine berufliche Karriere krönte er durch seine Tätigkeit im Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Forsten in Mainz, wo er maßgeblich an der Gestaltung der Agrarpolitik und der Dorferneuerung in Rheinland-Pfalz mitwirkte. Nach 51 erfüllten Berufsjahren trat er in den wohlverdienten Ruhestand. Sein privates Glück fand Kurt 1961 mit seiner Frau Anneliese, die er in Triesdorf kennenlernte – eine bemerkenswerte Fügung, wenn man bedenkt, dass Anneliese ein echtes Eifler Mädchen ist, gebürtig vom Schwarzenbruch bei Kruchten. Seit nunmehr fast 64 Jahren sind die beiden glücklich verheiratet und stolz auf ihre Familie mit zwei Kindern, sechs Enkelkindern und drei Urenkelinnen.
Ein weiterer, ganz besonderer Aspekt seines Lebens ist die außergewöhnliche Naturverbundenheit. Sein Garten ist wahrlich legendär – aber, wenn ich das liebevoll und augenzwinkernd sagen darf, kein gewöhnlicher Garten! Wer genauer hinsieht – und ein echter Kenner ist – erkennt schnell, dass es sich um ein wahres Naturparadies handelt. Jedes Pflänzchen und jeder Baum scheinen mit einer Geschichte verbunden zu sein. Jeden Baum hat Kurt von einem anderen Flecken Erde herbeigeschafft – die Welt vereint sich wahrlich in seinem Garten. Und als jemand, der in Triesdorf studiert hat, darf natürlich die Hühnerhaltung im kleinen Stil nicht unerwähnt bleiben!
Welch ein beeindruckendes Lebenswerk. Kurt ist ein Vorbild für uns alle – nicht nur durch seinen unermüdlichen Einsatz und seine Lebensfreude, sondern auch durch seine tiefe Verbundenheit zu unserer Gemeinde und seinen positiven Einfluss auf das gemeinschaftliche Leben.
Bürgermeister Marcus Konrad überbrachte die Glückwünsche der Verbandsgemeinde und auch die des Landrates unseres Eifelkreises.
Lieber Kurt,
diese Zeilen sind zu wenig, um allen prägenden Erlebnisse aus Deinen 90 Jahren gerecht zu werden und in Worte zu fassen. Umso mehr freue ich mich auf weitere Gespräche und Zusammenkünfte mit Dir.
Mögen Dir weiterhin Gesundheit, Freude und die Zuneigung Deiner Familie und Freunde beschieden sein.
Danke, dass ich diesen besonderen Moment mit Dir feiern durfte.
Herzlichst Patrick Hengels
Gez. Erster Beigeordneter